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25. September 2018

Sucht und Abhängigkeit

Abhängigkeit und Sucht – der Schrei nach Liebe, nach Geborgenheit, nach Heimat!

Abhängigkeit hat viele Gesichter. Als erstes denken wir an Drogen. Diese Suchtmittel werden öffentlich bekämpft, es gibt Entzugsprogramme und Hilfestellungen. Bei Alkohol und Zigaretten ist es schon ein wenig anders. Alkohol ist legitim und in der Gesellschaft anerkannt. Auch Zigaretten sind für Erwachsene erlaubt. Die Grenze zwischen dem Genuss und der Sucht greifen oft ineinander.  Oft werden Antialkoholiker ausgelacht und gehänselt! Doch aus meiner Sicht sind Nikotin und vor allem Alkohol die Ursache für viele Krankheiten, Unfälle und auch für viele Gewalttaten. Ich denke, dass wir den Umgang mit Alkohol kritischer betrachten dürfen!

Die oben genannten Suchtmittel sind aus meiner Sicht Flucht vor der Wirklichkeit, Flucht vor dem eigenen Leben, wie jedes Suchtmittel. Der Betroffene versucht damit seine Sehnsucht nach Liebe, nach Geborgenheit und nach Heimat zu befriedigen.

Eine weit verbreitete ist auch die Sucht nach Essen, besonders nach Zucker! Ich glaube, viele können davon ein Lied singen.  Umgekehrt ist auch die Magersucht eine Art, die Verantwortung für sein Leben an die Sucht abzugeben. Ganz anerkannte Arten sind Sportsucht, Arbeitssucht und Internetsucht.

Oft bemerke ich auch die Abhängigkeit von Reichtum, Schönheit, Jugend und Sex. Und die Spielsucht hat schon so manche Existenz zerstört.

Eifersucht ist die Königin unter den Süchten. Sie sucht mit Eifer die Zerstörung und ist wie alle Süchte ein negatives Karma – eine Flucht vor der Wirklichkeit, ein Schleier, den die Vergangenheit webt!

Wenn man an die Süchte denkt, ist die Abhängigkeit von Lob und Anerkennung nicht mehr so offensichtlich. Doch aus meiner Sicht ist sie die weit verbreitetste Sucht. Wer wurde in seiner Kindheit, in seinem bisherigen Leben satt, was Lob und Anerkennung angehen?

Wer ist in der Vergangenheit bestärkt worden, genau SO richtig zu sein, wie er ist?

Wer ist frei von Selbstzweifel und Selbstkritik?

Wer hat gelernt, sich selbst anzunehmen und zu lieben?

Die meisten von uns sind noch so sehr von der Meinung anderer abhängig und merken gar nicht, wie viel sie so an Energie und Macht abgeben. Es kommt bei dieser Abhängigkeit noch dazu, dass wir uns von Personen abhängig machen. Oft sind das: Partner, Eltern, Kinder, Chef oder viele mehr. Als Außenstehender können wir solche Abhängigkeiten bei Anderen sehr gut erkennen, nur unsere eigenen bleiben uns meist verborgen. Wir tolerieren oft unangenehme Situationen, nur um zu funktionieren, die Bedürfnisse anderer zu erfüllen und vergessen oft uns selbst. Doch das Lob und die Anerkennung hinterher geben uns die gewohnte, kurze Erfüllung…

Und letztendlich ist es immer ein Flehen nach LIEBE!

Abhängigkeit hat es immer gegeben und ich glaube, es wird sie immer geben. Allein die Natur lehrt uns anzunehmen…

Ich habe über Abhängigkeit lange nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen, dass es auch eine wunderschöne Abhängigkeit gibt:

Die Abhängigkeit von Gott!!!

Diese Abhängigkeit besagt für mich, immer das große Vertrauen und das Wissen in mir zu haben, dass alles immer zu meinem höchsten Wohle geschieht. Dass egal was passiert, ich immer getragen und geliebt bin, ich alles in Gottes Hände legen darf und dass gleichzeitig dieser Gott in mir ist. Ich mich immer nach innen richten darf und dass mir Gottes Lob und Anerkennung immer sicher sind.

Die Abhängigkeit von Gott ist für mich große Verbundenheit, tiefes Vertrauen in die eigene Kraft und der Glaube an das Gute.  Diese Abhängigkeit gibt mir immer wieder aufs Neue Hoffnung und Kraft meinen eigenen Weg zu gehen.  Und ich übernehme mit meinem Bewusstsein die volle Verantwortung für mein Leben. Ich anerkenne meine Kraft und vermeide im Außen zu suchen!

Dieser Glaube an Gott lässt mich meine Süchte neu überdenken. Stelle dir die Frage: Wozu dient dir deine Sucht?

Sucht ist immer Flucht!

Sucht ist immer Verantwortung abgeben!

Sucht ist immer eine Bremse, ein Entschleuniger, sein Potenzial nicht zu leben!

Sucht ist immer ein Hilfeschrei!

Sucht ist immer der Wunsch, ein Opfer zu sein!

Darum mein Rat an dich:

Versuche Gott in dir zu finden!

Imponiere diesem Gott mit all deinem Tun, deinem Sprechen und Denken!

Versuche dir selbst treu zu sein!

Übernimm die Verantwortung für alle Gegebenheiten in deinem Leben!

Du bist der Schöpfer deines Lebens!